Lombardkredite: Sinnvoll für Trader oder Risiko?

Spare in der Zeit, dann hast du in der Not – dieses Sprichwort kennt wahrscheinlich jeder. Sparen gilt als eine der deutschen Tugenden. In den letzten Jahren ist das Zurücklegen von Geld allerdings sehr viel schwieriger geworden. Der Hauptgrund: Mit der Niedrigzinspolitik hat die EZB Sparzinsen auf Talfahrt geschickt. Und treibt Sparer Sorgenfalten auf die Stirn. Die Aktienmärkte – sprich Wertpapierbesitzer – gehörten bisher zu den Gewinnern.

Die Zahl der direkten Aktionäre ist in den letzten zehn Jahren um mehr als ein Drittel gestiegen. Wer an den Börsen Geld anlegen will, braucht Erfahrung, Know-how und natürlich das nötige Kleingeld, um den Kauf von Wertpapieren zu stemmen. Erfahrene Trader verlassen sich aber nicht immer nur aufs Eigenkapital. Einsteiger werden früher oder später auch auf den Lombardkredit stoßen.

Lombardkredit: Aktien und Anleihen als Sicherheit

Lombardkredite basieren darauf, dass Anleger für die Ausreichung der gewünschten Summe eine Sicherheit hinterlegen. Dieses Pfand kann der Gläubiger – also die Depotbank – verwerten, wenn ein Lombardkredit nicht ausgelöst wird. In Frage kommen für den Wertpapier-Lombardkredit unter anderem:

  • Aktien
  • Anleihen
  • Fondsanteile.

Mit dem Geld aus dem Lombardkredit kann ein Anleger weitere Wertpapiere verkaufen. Wie hoch der Kredit ist, richtet sich auch nach den Wertpapieren, die als Sicherheit angeboten werden. Schatzbriefe können bei einigen Brokern mit 90 Prozent beliehen werden. Aktien-Nebenwerte aus dem Ausland reichen mit 30 Prozent nicht einmal ansatzweise an diese Marke heran. Mehr Infos zu den Wertpapier-Lombardkrediten der Broker erfahren Leser unter www.forexbroker.de.

Vorteile der Lombardkredite

Warum Aktien mit einem Lombardkredit kaufen? Der Vorteil dieses Finanzierungsinstruments liegt darin, kurz bis mittelfristig die eigene Liquidität zu erhöhen, um so günstige Marktphase auszunutzen. Wird mit dem Kredit ein Aktienpaket gekauft und mit Kursaufschlägen verkauft, streicht der Anleger den Gewinn ein. Punkt 2: Die als Pfand gestellten Wertpapiere verbleiben im Eigentum des Anlegers.

Nachteile des Lombardkredits

Natürlich hat der Lombardkredit nicht nur Vorteile. Wer als Anleger darüber nachdenkt, dieses Instrument einzusetzen, muss sich auch der Risiken bewusst sein. Hierzu gehört die Tatsache, dass Aktienwerte sich nicht nur in eine Richtung entwickeln können. Geht der Kurs nicht in die prognostizierte Richtung, entsteht ein Verlust. Letztlich droht in diesem Zusammenhang nicht einfach nur ein Verlust.

Der Depotwert kann soweit ins Minus gehen, dass sich Trader durch den Lombardkredit verschulden. Kann das Darlehen nicht bedient – also das Pfand ausgelöst werden – darf der Gläubiger die Sicherheit verwerten und auf diese Weise den Kredit bedienen. Zur besonderen Hürde wird hier eine Situation, in der nicht nur die mit dem Lombardkredit gekauften Werte verlieren, sondern auch die Kreditsicherheit. Überschuldung kann ein reales Szenario im Zusammenhang mit dem Lombardkredit sein.